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Zum Gedenken an Carl T. Steenstrup


Das Kollegium des Japan-Zentrums der Ludwig-Maximilians-Universität München gedenkt in Trauer und Dankbarkeit seinem ehemaligen Mitglied Professor Dr. Carl T. Steenstrup.

Carl Steenstrup war von 1985 bis 2000 Professor für Japanologie am Institut für Ostasienkunde der Universität München und hat das Fach, insbesondere im Bereich der vormodernen Geschichte und Rechtsgeschichte Japans, durch seine Publikationen auch international geprägt. Seine wissenschaftlichen Aufsätze und zahlreichen Übersetzungen von Quellen zum mittelalterlichen japanischen Recht und der Geisteswelt des Schwertadels bleiben auch nach Jahrzehnten für das Verständnis des vormodernen Japan unverzichtbar. Sein Werk A History of Law in Japan until 1868 (2. Aufl. 1996) wurde zum Standardwerk. In München bleibt er darüber hinaus aufgrund seines unermüdlichen Engagements für das Fach und alle Belange der Studierenden in lebhafter Erinnerung.

Carl Steenstrup wurde 1934 in Finnland geboren. Nach Studium der Jurisprudenz und Japanologie in Kopenhagen und einem Lektorat für nordische Sprachen an der Tôkai-Universität in Tokio schloss er seine Studien zur japanischen Geschichte mit einem PhD an der Harvard University (1977) und einer Promotion an der Universität Kopenhagen (1979) ab. Zwischen 1972 und 83 war Steenstrup als Asienbibliothekar und Abteilungsleiter im wissenschaftlichen dänischen Bibliotheksdienst tätig, von 1983–85 Leiter des Scandinavian Institute for Asian Studies (Kopenhagen). Nach seiner Pensionierung lebte Carl Steenstrup in Berlin und nahm u.a. Gastprofessuren an der Humboldt-Universität und im Rahmen des Herder-Programms an der Staatlichen Wirtschaftsakademie in Irkutsk wahr. Carl Steenstrup verstarb kurz vor Vollendung seines 80. Lebensjahres am 11. November 2014 in Berlin.

Prof. Dr. Klaus Vollmer
Lehrstuhl für Japanologie
LMU München | Japan-Zentrum




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